Jordanien und Libanon 2018

Markus und Diana haben auch im 2018 die Workshops von Project Amal ou Salam mitgestaltet. Im April 2018 waren sie gemeinsam in Jordanien und im August ging Diana zum ersten Mal nach Beirut für eine Woche voll mit energiegeladenen syrischen Kindern.
Hier einige Impressionen:

In Serbien mit Borderfree Association

Über Weihnachten / Neujahr 2018 war Diana ein zweites Mal in Serbien mit Borderfree Association. Ihre Erfahrung dazu:


In den Flüchtlingscamps von Serbien leben Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Berufen. In ihrer momentanen Lage können sie ihren Berufen nicht nachgehen. Sie besuchen stattdessen die Borderfree Schule und lernen neue Sprachen. Gerne möchte ich vier Personen mit ausserordentlichen Berufen aus den Camps in Bujanovac und Vranje vorstellen:

Da wäre das Ehepaar Sedigheh und Naeim (beide 29 Jahre alt) aus dem Iran. Sie ist eine Schauspielerin, ihre Leidenschaft ist jedoch das Zeichnen von Animationsfiguren und dem Drehbuchschreiben. Er ist Regisseur und arbeitete als Fernsehmoderator, wodurch er eine lokale Berühmtheit ist (für ca. 2 Millionen Menschen). Sedigheh wurde eines Tages wegen ihren öffentlichen, künstlerischen Tätigkeiten verhaftet und musste 6 Tage im Gefängnis verbringen, wo sie gefoltert wurde. Ihnen sei im Iran die Arbeit, das Haus, das ganze Leben weggenommen worden, sagen sie. Sie seien nicht auf der Suche nach Reichtum, sie möchten nur in einem Land leben, wo sie ihre Berufe in Sicherheit ausüben können. Sie möchten anderen helfen, nicht selbst auf Hilfe angewiesen sein.


Dann wäre da F., 40 Jahre alt, aus Afghanistan. Sie war für 17 Jahre eine Physiklehrerin und leitete zudem ein Fitnessstudio für Frauen. Insgesamt beinhaltete das Studio 75 Fitnessgeräte und F. arbeitete als Personalcoach für Frauen. Die afghanische Regierung hatte ein Problem mit der Tätigkeit von F. sowie von der Arbeit ihres Mannes, welcher im Import/Export tätig war. Als Folge wurde ein Kind von ihnen gekidnappt und später ermordet. Die Familie sah keinen anderen Ausweg als das Land zu verlassen.


Saeid, 36 Jahre alt, aus dem Iran betrieb 16 Jahre professionelles Bodybuilding. Vor zwei Jahren konnte er sich sogar als iranischer Champion mit der Goldmedaille feiern lassen. Dies war aber nur möglich, da er seine Religion, das Christentum, geheim hielt. Kaum wurde seine religiöse Ausrichtung öffentlich, war sein Leben nicht mehr sicher und er machte sich mit seiner Frau und dem einjährigen Sohn auf den Weg.


Die Ausübung eines Berufes beinhaltet nicht nur das Erhalten eines Einkommens, ein Beruf vermittelt oft Wertschätzung und das Gefühl, gebraucht zu werden. Dies bleibt den Personen im Camp momentan verwehrt. Durch die Borderfree Schulen erhöht sich die Chance ein wenig, dass sie durch das Erlernen von Englisch und Deutsch eines Tages in irgendeinem Land ein Studium oder eine Weiterbildung absolvieren können und dann evtl. sogar wieder ihren ursprünglichen Beruf in Sicherheit ausüben dürfen!